Information


Ultraschall-Untersuchungen allgemein

Die Ultraschalluntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, das nach heutigem Kenntnisstand keine Schäden bei Mutter und Kind verursacht.


Ersttrimester-Screening (Nackentransparenz, Combined Test, Nicht-invasiver Pränatal-Test NIPT)

Die meisten Kinder kommen gesund zur Welt, und die meisten Schwangerschaften verlaufen normal. Allerdings besteht bei allen Frauen in jedem Alter eine Wahrscheinlichkeit von bis zu 5 % ein körperlich oder geistig behindertes Kind zur Welt zu bringen. 

Der Begriff Nackentransparenz bezeichnet eine unter der Haut gelegene Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich eines ungeborenen Babys.

Dieses sogenannte Ödem tritt im Zeitraum zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche auf. Flüssigkeiten stellen sich in der Ultraschall-Diagnostik als echofreier Zwischenraum schwarz und damit durchsichtig dar. Bei einer auffallenden Vergrößerung der Nackentransparenz gilt die Wahrscheinlichkeit verschiedener Fehlbildungen als erhöht.

Die Messung dient dazu, Schwangere zu identifizieren, die eine statistisch gesehen erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, ein Kind mit insbesondere einer Chromosomenbesonderheit und/oder einem Herzfehler zu erwarten, damit ihnen speziell eine weiterführende Diagnostik empfohlen werden kann.

Ein Kind kann mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung geboren werden. Dies kann durch eine Chromosomenstörung wie das Down Syndrom bedingt sein.

Der Combined Test stellt eine sehr gute und sichere Methode zur Früheinschätzung eines Down-Syndrom Risikos dar. Eine noch etwas höhere Entdeckungsrate für das Down Syndrom hat der neue nicht-invasive Trisomietest (zellfreier DNA Test aus dem mütterlichen Blut, NIPT). Der Combined Test hat jedoch gegenüber dem neuen Trisomietest, der nur eine Risikoabschätzung für Chromosomenstörungen erlaubt,  den großen Vorteil, dass man damit auch einen Teil der schweren Organfehlbildungen frühzeitig erkennen kann.

Der Combined Test wird zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Das Risiko, ein Baby mit Down Syndrom zu haben, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Mütterliches Alter
  • Flüssigkeitsansammlung im Halsbereich des Feten (Nackentransparenz)
  • Vorhandensein oder Abwesenheit von ausgeprägten Fehlbildungen
  • Konzentration von zwei Plazentahormonen (β-HCG, PAPP-A) im mütterlichen Blut.

Durch Kombination dieser verschiedenen Faktoren ergibt sich dann eine individuelle Risikoabschätzung. Seit einiger Zeit steht auch nun der neue Trisomie Test aus dem mütterlichen Blut zur Verfügung (NIPT). Ausgeprägte Fehlbildungen können in dieser Schwangerschaftswoche zum Teil erkannt werden. Um die kindlichen Organe jedoch wirklich gut beurteilen zu können, ist ein Organscreening in der 20. bis 24. Schwangerschaftswoche notwendig.


Mutter-Kind-Pass

Mutter Kind Pass

  • 1. Ultraschall-Untersuchung 8.-12. Schwangerschaftswoche: Herzaktion, Bestimmung des genauen Schwangerschaftsalters, Fruchtwasser, Plazentasitz, Chorionizität bei Mehrlingen, Aufklärung über Ersttrimester-Screening, Laboruntersuchungen.
  • Basis-Ultraschalluntersuchung 18.-22. Schwangerschaftswoche: Herzaktion, Bestimmung des Schwangerschaftsalters, Fruchtwassermenge, Plazentasitz, Mehrlinge, Biometrie, Aufklärung über Organscreening.
  • Schwangerschaftswoche 25-28: Laboruntersuchungen, Zuckerbelastungstest (oGTT, oraler Glukose-Toleranztest).
  • Basis-Ultraschalluntersuchung 30.-34. Schwangerschaftswoche: Herzaktion, Wachstum, Plazentasitz, Lage des Kindes, Biometrie.

Weitere Ultraschalluntersuchungen in der Frühschwangerschaft: Herzaktion, Ausschluss einer Eileiterschwangerschaft, Mehrlingsschwangerschaft.

 

Spätere Schwangerschaftswochen

  • Wachstum
  • Fruchtwassermenge
  • Plazentasitz
  • Herzaktion

Sie können Ihr Kind bei jedem Ordinationsbesuch sehen. Das ist in der Schwangerschaft ein besonderes Erlebnis.


Zusätzliche Information über die erweiterten Untersuchungen

Erweiterte Untersuchungen (Pränataldiagnostik): Erweiterte Untersuchungen werden durch speziell ausgebildete UntersucherInnen durchgeführt. Sie bestehen aus standardisierten Untersuchungsverfahren, die folgendes ermöglichen:

1. Untersuchung auf Chromosomenschäden (im Besonderen auf Down-Syndrom = Trisomie 21, frühere, überholte Bezeichnung „Mongolismus“).

2. Entdeckung der meisten schweren Organfehlbildungen, die dann eine gezielte Betreuung der Kinder ermöglicht. Die erweiterten Untersuchungen erfolgen derzeit bei normalem Schwangerschaftsverlauf nur auf Wunsch der werdenden Mutter. Die Kosten werden unter 35 Jahren nicht von der Sozialversicherung übernommen.

 

Erweiterte Untersuchungen in der Schwangerschaftswoche 11-14:

Berechnung der Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 durch: das Alter der Mutter, Schwangerschaftsalter, Ultraschallzeichen: Nackentransparenz (NT-Screening),  Blutuntersuchung der Mutter (Combined Test, höhere Entdeckungsrate).

 

Eine erste Untersuchung der Organe ist zu diesem Zeitpunkt bei günstigen Untersuchungsbedingungen und mit hochauflösenden Geräten möglich. Weiters kann auch ein erstes 3D-Bild angefertigt werden, das der Schwangeren ermöglicht einen plastischen ersten Eindruck ihrer Schwangerschaft zu erhalten.

 

Eine Diagnose/Feststellung von Chromosomenfehlern (z.B. Trisomie 21) erfordert eine Punktion. Es gibt zwei Möglichkeiten: Chorionzottenbiopsie (Punktion des Mutterkuchens) ab der Schwangerschaftswoche 11 oder Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) ab der Schwangerschaftswoche 16. Es gibt allerdings keine Untersuchung, die alle genetischen Erkrankungen ausschließt oder feststellt.

 

Erweiterte Untersuchungen ab Schwangerschaftswoche 20 (Organscreening, Feindiagnostik):

Die Schwangerschaftswoche 20-24 ist die beste Zeit, um die Organe des Kindes zu untersuchen. Es wird besonderes Augenmerk auf eine genaue Untersuchung des Gehirns, des Gesichtes, der Wirbelsäule, des Brustkorbes mit Herz und Lunge, der Bauchwand und der Bauchorgane, der Nieren, der Blase und des Skeletts gelegt. Organscreening bzw. Feindiagnostik biete ich derzeit noch nicht an.